Liebe Tegernseer Bürgerinnen und Bürger,
Sie haben sich am 15.3. gegen mich entschieden und den Amtsinhaber Johannes Hagn wieder das Vertrauen ausgesprochen. Ich gratuliere Johannes Hagn zu seinem hervorragenden Ergebnis.
Damit die kommenden sechs Jahre nicht unter dem Motto „weiter wie gehabt“ stehen, dafür werde ich mich einsetzen.
Ich lasse meine Bewerbung vorerst online stehen. Sie haben so den Vergleich zur aktuellen Entwicklung.
Am 8.1.2020 wählten mich die Delegierten des SPD OV Tegernsee einstimmig zu ihren Kandidaten als Bürgermeister in Tegernsee.
Ich nahm die Wahl gerne an. Denn ich habe einiges vor in Tegernsee.
Tegernsee, der Ort den ich liebe, für deren Menschen ich mich seit 2008 einsetze, im Stadtrat, in der Arbeiterwohlfahrt, im Arbeitskreis Energie und Klimaschutz. In den letzten 6 Jahren setzte sich die SPD im Stadtrat konstruktiv für die Bürger*innen in Tegernsee ein und stellte auch Anträge zur Mobilität und zum digitalen Rathaus.
In den letzten beiden Jahren wurde es aber immer deutlicher: Der traditionelle Politikstil, den besonders CSU und FW verkörpern, ist an seine Grenzen gestoßen.
Moderne Politik geht anders.
Es kann nicht sein, dass wenige Menschen in einem alle sechs Jahre gewählten Stadtrat über die Köpfe der Bürger*nnen entscheiden können. Die Vorgehensweise bei der Neuplanung des Feuerwehrhaus mit dem provozierten Bürgerbegehren beweist meinen Leitsatz:
Die Menschen in Tegernsee sollen nicht Zuschauer ihrer Zukunft sein, sondern Hauptdarsteller.
Deshalb will ich mich als Bürgermeister besonders einsetzen:
Für eine in der Satzung verankerte Bürgerbeteiligung
Gmund und Weyarn und unzählige andere Kommunen machen es vor. Das geht auch in Tegernsee.
Für eine zeitgemäß informierende Homepage der Stadt Tegernsee
Die aktuelle Gestaltung der Homepage ist für den Tourismus konzipiert. Wir brauchen einen neuen Ansatz.
Eine gute Website muss attraktiv gestaltet und einfach zu bedienen sein. Dazu informativ und zum Mitmachen animieren. Auf ihr sollen auch die öffentlichen Sitzungen im Rathaus übertragen werden. Das macht Politik transparent und macht die Bürger*nnen unabhängig von der Berichterstattung in den Medien.
Für eine Ideenwerkstatt Bahnhofsgelände
Tegernsee braucht nicht nur neuen Wohnraum, sondern auch neue Wohnformen: Mehrgenerationen Haus, Alters und StudentenWGs. Alles möglichst genossenschaftlich entwickelt, um die Mietpreise klein zu halten. Auch kleine Häuser, Tiny Houses, sind interessante Wohnangebote.
Arbeitsplätze, sogenannte Cowork-Zones und gemeinsam genutzte Werkstätten, könnten hier entstehen.
Die Bahnsteige müssen dringend angehoben und für längere Züge erweitert werden. Vom Bus müssen die Fahrgäste trocken zum Bahnsteig gelangen können.
Das alles könnte am Bahnhof entstehen. Ich möchte alle Tegernseer*innen ins Boot holen und gemeinsam mit ihnen in einer Ideenwerkstatt gute Pläne schmieden. Mit dem Bahnhofsvorplatz muss dringend etwas geschehen. Er ist keine gute Visitenkarte für eine touristische Destination.
Für die Gestaltung von Plätzen der Begegnung
Die Tegernseer*nnen sollen sich treffen, miteinander ratschen, Boule spielen und vielleicht sogar auch gemeinsam garteln können. Eine lebens- und liebenswerte Stadt braucht Stätten der Begegnung. Das ist besser als jeder Online Chat.
Ich werde als Bürgermeister solche Stätten schaffen, wo man abseits vom Tourismus entspannen und sich treffen kann.
Für die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern
Entschleunigen. Die Stadt, das Leben. Genüsslich und sicher von A nach B kommen. Deshalb bin ich für Tempo 30 auf allen Straßen, wenn es geht, auch auf der Hauptstraße. Die Erfahrung auch in Holzkirchen zeigt: Tempo 30 macht den Autoverkehr flüssiger und erhöht die Sicherheit für Fußgänger (Schulkinder!) und Radler.
Für intelligente Mobilität
Mobil zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis. Daran will ich nicht rütteln. Eine Mobilität, die ausschließlich auf das Auto setzt, funktioniert aber nicht mehr. Das beweisen die Autoschlangen, nicht mehr nur an den Wochenenden.
Ich will einen intelligent konzipierten Mix: Fußgänger, Radler und ÖPNV. Letzterer muss schneller und günstiger sein als das Auto. Die Seenschiffahrt muss für die Menschen im Tal ein alltägliches Verkehrsmittel sein wie der Omnibus. So war es auch in meiner Jugend, als meine Kameraden aus Wiessee mit dem Boot ins Gymnasium kamen.
Für Klima- und Landschaftsschutz
Beides gehört zusammen. Wir dürfen die Natur und unsere Heimat nicht verkaufen. Auch unsere Kindeskinder sollen im Tal so leben können, wie wir es heute gewohnt sind.
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Tegernsse,
deshalb will ich es noch einmal wissen. Die Herausforderungen sind gewaltig. Wenn es so wie bisher weiter geht, werden wir scheitern.
Wenn Sie langatmige Bürgerversammlungen lieben, wenn es Ihnen reicht, nur alle 6 Jahre um Ihre Meinung gefragt zu werden, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden, dann haben Sie genügend Auswahl.
Wenn Sie es anders wollen: mitmachen statt zuschauen, ankurbeln statt bremsen – dann sind Sie bei mir richtig.
Nur bei mir.
Tegernsee kann mehr.