Auf der von den SPD-Ortsvereinen organisierten Radltour „Mit links um den Tegernsee“ konnten sich knapp 20 Radler selbst ein Bild darüber machen, wie „fit“ das Tal für die steigende Anzahl der Radfahrer*innen ist.

Es wurde großes Optimierungspotential ausgemacht. Im Nachklang der Tour haben wir deshalb 12 Eckpunkte formuliert. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

Die Eckpunkte:

  1. Ziel und optimale Lösung sind klar getrennte Fahrbahnen/Verkehrsflächen für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger.
  2. Fußwege mit der Zusatzangabe „Radfahrer frei“ sind meistens eng und gefährlich. Sie sollten die absolute Ausnahme sein. Die Bereiche für Fußgänger und Radfahrer sollten dann klar getrennt werden, um Unfälle und Konflikte zu verhindern.
  3. Radfahrer müssen – und sollen – oft auf der Straße fahren. Deshalb muss innerorts öfters Tempo 30 als verbindliche Geschwindigkeit auf der Bundesstraße festgelegt werden. Rechtlich geht dies gemäß § 45 Absatz 1a StVO bei Bade- und heilklimatischen Kurorten, Luftkurorten und Erholungsorten von besonderer Bedeutung.
  4. Wo Radschutzstreifen möglich sind, sollten diese innerorts erstellt werden. Außerorts sollten neben Bundes- und Kreisstraßen eigene Radwege geschaffen werden.
  5. Abseits der Bundesstraße sollten möglichst viele Flächen als Tempo-30-Zonen ausgewiesen werden. Es gibt dann weniger Konflikte zwischen Radfahrern und Autofahrern wegen zu unterschiedlicher Geschwindigkeiten.
  6. Jährliche Bürgerversammlungen zur Entwicklung des Radverkehrs sollten in allen Gemeinden abgehalten werden, eventuell auch zusammen mit den Nachbargemeinden, um Radthemen zu besprechen, örtliche Verbesserungen oder Überlegungen zu diskutieren, die Verkehrsteilnehmer zu unterrichten, Verständnis zu wecken.
  7. Die Beschilderung für touristische Radler und Markierungen von Radwegen und Radschutzstreifen sind regelmäßig zu prüfen, zu verbessern und zu erneuern.
  8. Eine App oder ein Übersichtsplan des Ortes und der Umgebung mit Angabe von E-Bike-Ladestationen, Standort von Werkzeug/Pannenhilfen sollte gerade bei touristischen Destinationen zur Verfügung stehen.
  9. Als Sofortmaßnahme kann ein Wettbewerb für ortstypische Fahrradständer mit Beteiligung der örtlichen Betriebe – Schlosser und Zimmerer – initiiert werden.
  10. Radabstellanlagen an öffentlichen Nahverkehrshaltestellen anbinden. Flächendeckendes Leihradsystem in Abstimmung mit den örtlichen Verleihfirmen.
  11. Bei Erteilung von Baugenehmigungen von gewerblichen Anlagen ist künftige nicht nur auf den ausreichenden Stellplatznachweis für Autos, sondern auch für Fahrräder zu achten und diesen zum Gegenstand des Genehmigungsverfahrens zu machen. Bei bestehenden Anlagen ist auf entsprechende Nachrüstung Wert zu legen.
  12. Das Radkonzept muss in ein talweites Mobilitätskonzept eingebunden sein, in dem das Fahrrad als gleichwertiges Fortbewegungsmittel verankert ist.

SPD OV Tegernseer Tal, August 2020